Es gibt verschiedene Möglichkeiten der Zusammenarbeit über Gemeinde- und Ländergrenzen hinweg.
Hier finden Sie einige Beispiele aus der letzten Förderperiode.
Im September 2020 startete das internationale Kooperationsprojekt „Geocooperation Germany-Finland“ der beiden LEADER-Regionen AISAPARI aus Westfinnland und „Silbernes Erzgebirge“. Neben den LEADER-Regionen waren die Geoparks Impact Crater Lake und GEOPARK Sachsens Mitte Kooperationspartner.
Über ca. zwei Jahre haben Mitarbeitende aus den Geoparks und den LEADER-Regionen ihr Wissen und ihre Erfahrungen ausgetauscht und sich kennengelernt. Neben offiziellen und persönlichen Kontakten sowie Freundschaften sind aus der Kooperation auch Studien und Ausstellungen entstanden, die den jeweiligen Regionen nun zur Verfügung stehen. Mit Hilfe der Kooperation ist der GEOPARK Sachsens Mitte als Nationaler Geopark zertifiziert worden.
Ziel der Zusammenarbeit war es, durch einen intensiven Erfahrungsaustausch und durch gegenseitiges Lernen die besten Voraussetzungen für die Zertifizierung zu schaffen, Ideen zu transportieren und Partnerschaften auf verschiedenen Ebenen zu generieren. Thematisch lag der Fokus auf Geopark-Themen, wie Mobilität, regionale Wertschöpfung und Tourismus.
Die Erzgebirgsregion ist geprägt vom Bergbau. Er hat die Entwicklung der Region maßgeblich bestimmt. Zeugnisse der Bergbaugeschichte sind bis heute in Schauanlagen, Besucherbergwerken und Bergbaumuseen erhalten.
Durch die Anerkennung der Montanregion Erzgebirge/Krušnohoří als UNESCO-Weltkulturerbe wird das Thema regional und überregional nun stärker wahrgenommen. Allerdings sind nur wenige bergmännische Schauanlagen als eigentliche Welterbstätte ausgewiesen. Viele von ihnen werden ehrenamtlich durch Vereine betrieben.
An dieser Stelle setzte das Projekt "Berggeschrey" an. Unter der Federführung der Region “Silbernes Erzgebirge” waren insgesamt acht LEADER-Aktionsgruppen aus der Erzgebirgsregion beteiligt. Das Ziel des gemeinsamen Vorhabens war die Unterstützung von ehrenamtlichen Vereinen und Initiativen mit dem bergmännischen oder bergbaulichen Profil zur Stärkung der Montanregion Erzgebirge. Der Förderverein Montanregion Erzgebirge e.V. setzte das Projekt um. Zwei Projektmanagements wurden dafür mit einer Laufzeit von 36 Monaten geschaffen.
In dieser Zeit konnten die Vereine durch Workshops, Fachtagungen und individuelle Beratungen in verschiedenen Themenfeldern unterstützt und weitergebildet werden. Um die Nachwuchsgewinnung der Vereine zu unterstützen, wurden jährlich an verschiedenen Orten Familientage veranstaltet. Die örtlichen Akteure hatten hierbei die Möglichkeit, sich den Besuchern zu präsentieren und für ihren Verein zu werben.
Die Unterstützung von Projekten von Vereinen durch finanzielle Mittel war ein weiterer wichtiger Aspekt der Zusammenarbeit. Hierfür wurde der Kleinprojektfonds “BergbauErbeErhalten” ins Leben gerufen und mit Spenden gefüllt. Bergbauvereine können dann Gelder aus diesem Fonds für ihre Projekte beantragen.
Für die Erzgebirgsregion steht der Radtourismus im Fokus der Tourismusentwicklung. Mit dem Projekt “BLOCKLINE” wurde eine Mountainbike-Strecke für sportliche Familien mit Kindern geschaffen. Diese ist auf 140 km Länge als Rundtour in drei Loops konzipiert. Sie verbindet neun Kommunen zwischen Seiffen und Altenberg. Die Idee der “BLOCKLINE” entstand auf Initiative des Tourismusverbandes Erzgebirge e.V. und der touristischen Leistungsträger der Region. Das Projekt erforderte eine neue Qualität der Zusammenarbeit und der Vernetzung und ist dabei ein gelungenes Beispiel der interkommunalen Kooperation. Durch mehrere einzelne LEADER-Vorhaben konnte die Streckenentwicklung realisiert werden. Im Mai 2021 fand die feierliche Eröffnung statt. Um die Strecke nachhaltig zu betreiben, musste ein umsetzbares Konzept mit den beteiligten Gemeinden Altenberg, Hermsdorf, Frauenstein, Rechenberg-Bienenmühle, Neuhausen, Dorfchemnitz, Sayda, Mulda und Seiffen entwickelt werden. Momentan obliegt die Betreibung und Vermarktung der Strecke dem Tourismusverband Erzgebirge e.V.
